Medienkompetenz

Kinder und Jugendliche wachsen in einer medial durchdrungenen Lebenswelt auf. Medien sind wesentlicher Teil ihres Alltags. Das heißt, Medienangebote und -inhalte sind emotional besetzt und relevant für ihre Weltaneignung, Orientierung und Identitätsarbeit. Das, was Kinder und Jugendliche in und mit Medien tun, ist unmittelbar mit der Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten verknüpft, die sich unter dem Begriff Medienkompetenz zusammenfassen lassen.

Medienkompetenz ist ein Aspekt der kommunikativen Kompetenz. Sie wird verstanden als die Befähigung zur souveränen Lebensführung in einer mediatisierten Welt. Medienkompetenz meint also weit mehr als Medien gut bedienen zu können.

Medienkompetenz umfasst medienspezifisches Wissen. Das sind einerseits instrumentelle Fähigkeiten um Medien selbstständig zu nutzen, z.B. einen Laptop zu bedienen oder eine App zu installieren. Aber auch Kenntnisse über Medienstrukturen, wie z.B. das Wissen darüber, wie unterschiedliche Anbieter und deren Produkte miteinander vernetzt sind. Darüber hinaus gehört zu medienspezifischem Wissen auch, (soziale) Funktionen von Medien analysieren zu können: also z.B. darüber Bescheid zu wissen, dass Angebote wie Facebook und Co. meinungsbildende Funktionen haben können.

Der bzw. die einzelne muss Medien beurteilen können. Damit ist das Handlungsvermögen gemeint, das dazu befähigt, Medien von einem ästhetischen wie auch ethisch-sozialen Blickwinkel aus betrachten und bewerten zu können – für sich selbst ebenso wie bezogen auf andere. Es geht bei diesem Aspekt aber auch darum, Medien kritisch unter die Lupe zu nehmen und sich mit Themen wie z.B. dem Umgang mit persönlichen Daten oder dem eigenen Nutzungsverhalten auseinanderzusetzen.

Unter dem Aspekt des Handelns ist der aktive Gebrauch zu verstehen. Gemeint ist damit, dass Kinder und Jugendliche die vielfältigen Möglichkeiten von Medien entdecken und selbst zu Produzentinnen und Produzenten werden. Das aktive Handeln in und mit Medien ermöglicht ihnen Erfahrungen mit kommunikativen Angeboten zu sammeln. Das kann über Messenger wie z.B. WhatsApp, der Nutzung Sozialer Netzwerke wie z.B. Facebook oder anderen Social Media Anwendungen wie z.B. SnapChat geschehen.

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Umfassende Informationen zum Thema wurden in folgender Expertise zusammengetragen:

Christa Gebel, Swenja Wütscher (2015). Social Media und die Förderung von Werte- und Medienkompetenz Jugendlicher. Expertise zu den Potenzialen der Medienarbeit mit Social Media. München: JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Download